XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.5_322"; fcs:x-context: baedeker.5; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.5_322"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.011S PT0.028S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.5_322</phrase></query>)];
1 - 1

zum Todten Meer.TODTES MEER. 7. Route. 281 = 329m, in der Südbucht nirgends mehr als 3,6m, zwischen ʿAin
Terâbe (W.) und der Mündung des Zerka Maʿîn (O.) aber als
grösste Tiefe 218 Faden oder 399m; also beträgt die Gesammttiefe
dieser nur bis zu 394m unter der Meeresfläche von dem Salzsee aus-
gefüllten
Erdspalte 793m. Uebrigens ändert sich das Niveau je
nach den Jahreszeiten, was an den angeschwemmten Holzstücken,
die, mit Salz überzogen, an manchen Stellen des Ufers liegen, er-
sichtlich
ist. Der See ist von jeher das Becken gewesen, in welchem
sich die Gewässer des Jordans und der umliegenden Berge gestaut
haben; er ist einer der ältesten Seen der Erde. Am Ende der
Tertiärperiode stand das Wasser bedeutend höher, als heute; Abla-
gerungen
von Mergel finden sich längs der Gebirge bis zur Höhe
von 106m über dem jetzigen Niveau. Der Wasserzufluss war früher
grösser; man beobachte, wie tief die Bäche die Schluchten im O.
und W. des See’s ausgewaschen haben. Es ist wahrscheinlich, dass
trotz des immerhin noch starken Zuflusses das Niveau des Meeres
sich langsam senkt. Man hat berechnet, dass der Jordan täglich
6 Millionen Tonnen Wasser in das Todte Meer ergiesst; diese un-
geheure
Quantität muss also täglich verdampfen, da ein Abfluss
bei der tiefen Lage des See’s undenkbar ist. In der That kann die
heisse trockene Luft dieser in ihrer Art einzigen Senkung unge-
heure
Mengen Wasserdampf aufnehmen. Die Folge der starken Ver-
dunstung
ist die Sättigung der zurückbleibenden Wassermasse mit
mineralischen Stoffen, die ausserdem noch in Menge aus den salz-
haltigen
Mergelschichten an den Ufern ausgelangt werden. Die spe-
cifische
Schwere des Wassers ist nicht an allen Stellen gleich, sie
schwankt zwischen 1,0211,256 (im Durchschnitt 1,166); in der Nähe
der Jordanmündung und in der Verlängerung der Linie, in welcher
sich der Jordan in den See ergiesst, ist das Wasser leichter, in der
Tiefe des Meeres schwerer, d. h. mehr mit mineralischen Stoffen
versetzt. Ein frisches Ei schwimmt darin, indem es mit einem
Drittel seines Volumens hervorragt. Der menschliche Körper kann
nur mit Mühe tauchen und sich ohne Bewegung über dem Wasser
halten; doch ist das Schwimmen unangenehm, weil die Extremi-
täten
des Körpers, vor allem die Füsse von dem Wasser leicht in
die Höhe gehoben werden. Einige Leute haben nach dem Bade ein
Jucken am Körper verspürt; es ist fraglich, ob dies nicht daher
kommt, dass der Badende gewöhnlich seinen Körper den brennenden
Sonnenstrahlen zu lange aussetzt. Uebrigens behält die Haut nach
dem Bade ein öliges Gefühl, und wer baden will, wird vielleicht vor-
ziehen
, nachher im Jordan ein zweites Bad zu nehmen (respective
die Reise in umgekehrter Richtung zu machen); aber durchaus nö-
thig
ist diese zweite Abwaschung keineswegs. Man scheint von
dem Wasser früher ärztlichen Gebrauch gemacht zu haben.

Im Durchschnitt enthält das Wasser 25% feste Bestandteile,
wovon ungefähr die Hälfte Kochsalz (Chlornatrium) ist. Das gleich-
falls
in Menge aufgelöste Chlormagnesium gibt dem Wasser den